«Jede Generation musste sich etwas Neues einfallen lassen», sagt Wirt Martin Annen. Er führt das Lokal in Oberarth in vierter Generation.

Christian Ballat, Bote der Urschweiz, 7. Juli 2022

So präsentiert sich das «Schöntal» (rechts) in Oberarth heute zusammen mit dem Anbau der «Horseshoe Bar» und der «Brauerei» (links).

«Es ist eine besondere Ehre, das Restaurant als vierte Generation der Familie Annen führen zu dürfen», sagt der 48-jährige Gastgeber Martin Annen (im Bild) stolz gegenüber unserer Zeitung. «Das 100- Jährige soll darum vom 11. bis 17. Juli mit einer Jubiläumswoche würdig gefeiert werden.»

Als sein Urgrossvater das Restaurant übernommen hatte, war es vor allem als «Büezerbeiz» und für den Viehhandel bekannt. In den Zeiten, als der Grossvater aktiv war, machte sich das «Schöntal» auch bei den Chauffeuren einen Namen. Sie trafen sich gerne in Oberarth. Als der Vater des heutigen Wirts das Lokal übernahm, musste er den Betrieb neu ausrichten.

Durch die inzwischen neu entstandene Autobahn zwischen Küssnacht und Goldau war das «Schöntal» für die Chauffeure nicht mehr so interessant. «So hat er das Angebot vor allem auf Bauarbeiter und einheimische Vereine ausgerichtet.»

Noch heute eine «Büezerbeiz»

«Noch heute verwöhnen wir die Büezer gerne», sagt Martin Annen, der den Betrieb 2007 übernommen hat. Mit dem Anbau der «Horseshoe Bar» wurde der Betrieb aber auch zu einem Eventlokal. Dazu kam eine Bierbrauerei, die 2019 erweitert und in einem Neubau untergebracht wurde, in welchem heute Events aller Grössen stattfinden.

Apropos Bier: Während der Jubiläumswoche wird eine neue, vor Ort gebraute Horseshoe-Kreation präsentiert. «Die Gäste dürfen sich auf ein schmackhaftes, dunkles Bier freuen.»

Eines sei über die 100 Jahre gleich geblieben, erklärt Annen weiter: «Jede Generation musste sich etwas Neues einfallen lassen.» Veränderte Rahmenbedingungen, der Wandel der Zeit und die wechselnden Ansprüche der Gäste haben immer wieder dafür gesorgt, dass das «Schöntal» sich neu ausrichten musste, ohne dabei die traditionell grosse Gastfreundschaft aufzugeben.

Annen kann sich keinen anderen Job vorstellen

Für Martin Annen war schnell klar, dass er den Betrieb von seinen Eltern übernehmen und weiterführen will. «Ich kann mir heute nichts anderes vorstellen, als Gastronom zu bleiben», sagt er weiter. Als solcher sei man in erster Linie Dienstleister, der den Umgang mit den Menschen pflege, Freude an Essen und Trinken sowie an guter Unterhaltung habe. All dies könne man seit 100 Jahren im «Schöntal» und seit 15 Jahren im «Horseshoe» täglich erleben.

«Dass es immer wieder neue Herausforderungen gibt, macht es spannend.» Als Gastronom ist Annen auch Arbeitgeber, gut 50 Mitarbeitende inklusive Aushilfen sorgen dafür, dass sich die Gäste gut aufgehoben fühlen. «Ich habe einen kameradschaftlichen Führungsstil», sagt er weiter. «Die Arbeit in unserem Betrieb soll allen Spass machen.»

Zeitungsmeldung aus dem Jahr 1922: Das «Echo vom Rigi», Vorgänger der «Rigi Post», berichtet über das «Schöntal».


Schöntal / Horseshoe Event Bar