20011128 


Mittwoch, 28. November 2001

 

Martin Annen fährt in Winterberg erstmals den neuen Viererbob

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Bild: Stefan Lindauer
 
Grosses Aufsehen schon vor dem Rennen

MDA/SL - Schon vor dem ersten Viererbob-Training zu den Weltcup-Rennen vom Wochenende in Winterberg (De) scharten sich die Leute um Martin Annen. Im Mittelpunkt des Interesses stand aber für einmal weniger der Pilot, das Objekt der Begierde war vielmehr der neue, beinahe revolutionär aussehende Viererbob.

Bereits am Abend zuvor hatte sich die Materialkommission des Internationalen Verbandes unter der Leitung des Doppel-Olympiasieger Wolfgang Hoppe (De) vollzählig eingefunden, um das neue Gerät unter die Lupe zu nehmen. "Es gab zwar zwei Beanstandungen, die Mängel werden wir aber bis am Renntag beheben", berichtet Martin Annen aus Deutschland.

Annen ist zwar schon im Besitz eines sehr schnellen Viererbobs, mit dem er in dieser Saison in beiden Weltcup-Rennen aufs Podest fuhr. Im Hinblick auf die Olympischen Spiele im nächsten Februar reizt der Arther Steuermann aber sein gesamtes Potenzial aus, und dazu gehören neben der Athletik und der Steuertechnik auch das Material. "Es war nicht zwingend notwendig, das Gerät auszutauschen. Wohl nicht jeder Pilot würde dies so machen wie jetzt ich. Aber für den Erfolg an den Olympischen Spielen bin ich bereit, dieses Risiko einzugehen", erklärt Annen.

Ob der neue Viererbob wirklich schneller ist als der alte, lässt Martin Annen noch offen. "Um diese Frage endgültig zu beantworten, müssten wir noch viel mehr Testfahrten absolvieren." Annen wäre mit einem Platz unter den ersten sechs am Weltcup-Rennen am Sonntag zufrieden. "Das wäre für ein neues Gerät sensationall", meint der Schwyzer.

Besonders auffällig am neuen Schlitten ist die Schnauze, die entgegen dem allgemeinen Trend massiver gebaut ist. "Dies ist für den Laien am besten sichtbar", erklärt Annen, "die Tests im Windkanal von
Audi haben mich bewogen, einen nicht so schmalen Vorderteil zu bauen wie üblich." Aber nicht nur die Schnauze ist anders, auch das neue Anstossbügel-System fällt sofort ins Auge.

Der neue Viererbob wurde grösstenteils in Deutschland unter Federführung von Klaus Nowak angefertigt. Der bei der
Edelstahl Witten-Krefeld GmbH beschäftigte Nowak kümmert sich als Verantwortlicher für die Materialentwicklung seit Jahren um die Bobs der Schweizer. Beteiligt am neuen Viererbob war aber auch der Schweizer Sportchef Hans Hiltebrand, ebenfalls ein Experte in Materialfragen. Sehr grosse Unterstützung erfuhr Annen zudem von der ALU Menziken, dem Spezialisten für bewegende Technologien. Die ALU Menziken ist auch einer der Sponsoren des erfolgreichen Bob-Teams Annen.

Aber das Wichtigste ist, dass sich der Steuermann im Bob wohl fühlt. "Dies ist auch der Hauptgrund, weshalb ich den Viererbob in Winterberg einsetze. Das Handling ist sehr angenehm. Der Schlitten bewegt sich äusserst ruhig." Trotz einiger Fahrfehler war Annen im ersten Viererbob-Training denn auch zweimal der beste Schweizer. Auch Christian Reich setzt seinen neuen Viererbob am Sonntag erstmals im Weltcup ein, der Aargauer erreichte aber noch nicht die Zeiten von Annen. Dominatoren im ersten Training waren die Deutschen, die vom Heimvorteil profitierten.


Winterberg (De). Weltcup. Erstes Viererbob-Training. 1. Durchgang: 1. Andre Lange (De) 56,38 (Start 5,16). 2. Christoph Langen (De) 56,45 (5,25) und Pierre Lueders (Ka) 56,45 (5,18). 4. Sandis Prusis (Lett) 56,47 (5,47). 5. Martin Annen 56,54 (5,22). 6. Matthias Benesch (De) 56,57 (5,18). Ferner: 10. Christian Reich (Sz) 56,67 (5,16). 21. Reto Götschi 57,15 (5,34).

2. Durchgang: 1. Langen 56,27 (5,15). 2. Prusis 56,36 (5,12). 3. Lueders 56,40 (5,15). 4. Todd Hays (USA) 56,56 (5,19). 5. Benesch 56,57 (5,16). 6. Lange 56,64 (5,16). Ferner: 9. Annen 56,85 (5,18). 12. Götschi 56,88 (5,22). 17. Reich 56,98 (5,13). -- 29 Teams im Training.

Mediendienst Annen Bob Team



Stefan Lindauer Webdesign

 

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