Und wieder ist ein Jahr Vergangenheit – im Meer der Zeit entschwunden.

2004 kann als interessantes, arbeitsreiches Jahr bezeichnet werden. Die administrativen Arbeiten nahmen und nehmen stetig zu. Kosten-/Leistungsrechnung, Arbeitsrecht, Arbeitssicherheit, Qualitätssicherung, Lehrlingsausbildung sind nur ein paar Themen, die uns beschäftigten. Und es werden immer mehr.

Die ab 1. August 2003 verlangte Umsetzung des revidierten Arbeitsgesetzes bescherte uns zusätzlichen Verwaltungsaufwand. Ein wichtiges, aufwendiges Projekt war die Erarbeitung eines neuen Lohnsystems. Mit Unterstützung eines Experten ist ein Lohn-Reglement entstanden, das zeitgemäss ist und den Besonderheiten eines Alters- und Pflegeheims entspricht. Die Sanierung der Balkone und der Hausfassade in den Monaten März bis Juni war mit viel Staub und Lärm verbunden, brachte Unruhe in unseren Alltag, verlangte Anpassungen und Einschränkungen von Bewohnerinnen, Bewohnern, Personal und Gästen. Das jetzt helle, freundliche Outfit unseres Alters- und Pflegeheims kommt mehrheitlich gut an, gefällt. Die warmen, sonnigen Sommertage verbrachten unsere Pensionäre im Schatten der zwei riesengrossen Sonnenschirme, die wir aus einer Geldspende anschaffen konnten.

Der Jahreslauf mit den vier Jahreszeiten und den dazugehörigen Festtagen wurde auch 2004 intensiv gelebt: Sternsinger, Dorffasnacht und Besuch der Therapie-Hunde, Geburtstagsfeste, Dia-Nachmittage und Vorlesen, Werken, Kochen und Tierpark-Besuche, Muttertagsständli, Adventskonzert und Gottesdienste – ein bunter Mix von Angeboten und Aktivitäten.

Bewohnerinnen und Bewohner

  • Am 31. Dezember 2004 lebten 67 Personen im Mythenpark: 54 Frauen (70 bis 99 Jahre alt) und 13 Männer (59 bis 91 Jahre alt; Durchschnittsalter 82.4.
  • Unsere älteste Bewohnerin wurde 99-jährig; 4 x feierten wir den 90., 6 x den 85. und 5 x den 80. Geburtstag.
  • Von 14 Betagten (10 Frauen und 4 Männer) mussten wir endgültig Abschied nehmen, sie zur letzten Ruhestätte begleiten.

Das Tabuthema “Sterben im Alters- und Pflegeheim” wird langsam aufgebrochen. Hin und wieder bekommt es einen Platz in den Medien, mit ganz unterschiedlicher Bewertung. Gegen Aussagen wie “trostlos” oder “stiefmütterlicher Umgang mit dem Tod” wehren wir uns ganz energisch. Seit Jahren gibt es in unserem Haus eine Gruppe Sterbebegleitung. Das sind acht pflegerisch ausgebildete Frauen, die mit Leib und Seele, Herz und Verstand, Sterbende und deren Angehörige betreuen und begleiten. Das folgende Zitat aus dem Nachruf für eine verstorbene Pensionärin bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind: “Es war eine Atmosphäre der Liebe und des Friedens, wie geschaffen zum Abschiednehmen.”.

Personal

  • Am 31. Dezember 2004 arbeiteten 65 Personen im Mythenpark. Pflege inkl. Aktivierung, Tag- und Nachtdienst = 42; Küche und Service = 12; Hausdienst und Hauswirtschaft = 8; Verwaltung = 3. Ergänzt wurde diese Gruppe mit Pflege-Praktikantinnen = 5, Koch-Lehrtochter = 1, Lehrtochter FaGe = Fachangestellte Gesundheit = 1.

Für die Aus- und Weiterbildung des Personals wird jedes Jahr ein ansehnlicher Betrag budgetiert. Nach Möglichkeit werden Wunschthemen als hausinterne Weiterbildung für das ganze Personal, aber auch Einzel-Ausbildungen berücksichtigt. Als Vorgabe gilt: Das Gelernte muss im jeweiligen Arbeitsbereich nutzbringend einsetzbar sein.

  • Beim Pflegepersonal haben die jährlichen Seminartage Kinästhetik einen festen Platz bekommen. Kinästhetik heisst Bewegung in Harmonie. Der natürliche Bewegungsablauf wird von den Pflegenden benutzt, betagte und/oder kranke Menschen schonend und kraftsparend zu bewegen, auf einen Stuhl zu setzen oder im Bett umzulagern. Diese Technik wird täglich geübt und angewendet. So können Gesundheitsschäden des Skelettes und der Muskulatur bei Pflegenden vermindert, ja sogar verhindert werden.
    Sechs Frauen aus dem Pflegekader besuchten den 3-tägigen Kurs Basale Stimulation. Basale Stimulation ist ein pflegepädagogisches Förderkonzept und prozessorientierte Pflege mit therapeutischen Massnahmen. Basale Stimulation wird angewendet bei Menschen, die in ihrer Fähigkeit zur Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation eingeschränkt oder gestört sind, so u.a. Desorientierte, Hirnverletzte, Alzheimer, Sterbende.
    Die Frauen des Pflegekaders besuchten eine weitere intensive Schulung für die neue Pflegedokumentation.
  • Verwaltungsangestellte, Hauswart und Zentrumsleitung informierten sich an Seminaren und Kursen über Qualitätssicherung, Arbeitsrecht im Heimbereich; Arbeitssicherheit; Zeugnisse schreiben.
  • Hauswirtschaft: Nach 1-jähriger Ausbildung mit 48 Schultagen und 4 Tagen Prüfung wurde die Hauswirtschaftliche Leiterin mit dem eidg. Fachausweis für Haushaltleiterinnen ausgezeichnet.
  • Andere Themen: Turnen im Heim, Märchen erzählen, Kochen im Heim.

Verschiedenes

  • 5 Frauen und 1 Mann machten bei uns – nach erfolgreich abgeschlossenem SRK-Pflegekurs – das 15-tägige Praktikum.
  • 14 Schülerinnen und 1 Schüler kamen für ein mehrtägiges Sozialpraktikum in unser Haus.
  • Vereine und Institutionen benützten unsere Räumlichkeiten für Sitzungen, Tagungen, Weiterbildung, aber auch für Treffen, gemütliches und fröhliches Beisammensein.
  • Für verschiedene Feste und Geburtstage organisierten wir Apéros, kleine, feine und festliche Essen.